Mit unterschiedlichen Aktionen lassen sich Schnecken bekämpfen. Der Erfolg stellt sich aber nicht bei allen Methoden zur vollkommenen Zufriedenheit ein. Im Laufe der Jahre probierte ich sämtliche zur Verfügung stehenden Maßnahmen aus. Meine gemachten Erfahrungen gebe ich gerne an interessierte Internetnutzer weiter.
Wer einen Garten sein Eigen nennt und mit Begeisterung Zier- und Nutzpflanzen anbaut, kennt wahrscheinlich die Mordgelüste, die die schleimigen Monster auslösen, wenn sie über Nacht ihren großen Appetit stillen. Wenn Schnecken zuschlagen, bleiben manchmal nur noch nackte Pflanzengerippe übrig und der Hobbygärtner hat das Nachsehen. Schnecken bekämpfen lautet die Parole, wenn die Schneckenplage gigantische Ausmaße annimmt. Irgendwie muss den lästigen Tieren Einhalt geboten werden. Die Schnecken vertreiben oder die Schnecken abtöten? Jeder Tierfreund möchte wohl eher auf ein Abschlachten im großen Stil verzichten. Doch bei den Schnecken hört der Spaß auf. Welche Möglichkeiten der Schneckenbekämpfung gibt es und welche Vorgehensweise beschert den größten Erfolg?
Erfolgreich im Garten Schnecken bekämpfen
Schnecke ist nicht gleich Schnecke. Am gefräßigsten treten Nacktschnecken in Erscheinung, allen voran die Spanische Wegschnecke, die es ehemals nur in Spanien und Portugal gab. In Mitteleuropa scheint es der Spanischen Wegschnecke mittlerweile sehr gut zu gefallen. Ihr eilt der Ruf als gefürchteter Gartenschädling voraus.

Die heimische Rote Wegschnecke zog sich aus Konkurrenzgründen immer mehr in die Wälder und auf Wiesen zurück. Schnecken bekämpfen muss eigentlich korrekterweise Nacktschnecken bekämpfen lauten. Schnecken aus der Familie der Schnirkelschnecken, das sind die Schnecken mit Haus, vergreifen sich nur selten an frischem Grün. Ihnen schmecken Algen, Moos und bereits abgestorbene Pflanzenteile viel besser. Das Hauptaugenmerk bei der Schneckenbekämpfung muss deshalb auf die gefräßigen Nacktschnecken gerichtet sein.

Pflanzen, die Schnecken bevorzugen
Schnecken scheinen einen ausgeprägten Geschmackssinn zu besitzen. Während sie einige Gewächse links liegen lassen, haben sie andere Pflanzen „zum Fressen gern“. Nachstehend eine Aufzählung der Gewächse, die zum Schneckenfraß neigen:
- Gemüse: Bohnen, Gurken (Jungpflanzen), Paprika (Jungpflanzen) Kürbis, Salat (bestimmte Sorten) , Zucchini, Kohlgewächse
- Kräuter: Basilikum, Petersilie (frisch aufgegangene Aussaat)
- Obst: Erdbeeren (vor allem die Früchte)
- Zierpflanzen: Gemswurz, Dahlien, Lilien, Lupinen, Tagetes, Ringelblumen, Rittersporn, Sonnenblumen (Jungpflanzen) Narzissen, Funkien, Wunderblumen, Zinnien und mehr.
Pflanzen, die Schnecken eher verschmähen
Schnecken bekämpfen könnte eventuell das ausschließliche Anpflanzen von Gewächsen sein, die Schnecken nicht so gerne mögen. Ob bei einem eingeschränkten Angebot dann doch die eine oder andere Pflanze in den Mägen der Schnecken landet, ließe sich erst anlässlich eines Versuchs ergründen. Sicherlich denken sich die Schnecken: „Wenn keine Gourmet-Kost zur Verfügung steht, darf es bei Hunger auch etwas weniger Schmackhaftes sein.“ Die Liste der Gewächse, um die Schnecken für gewöhnlich einen Bogen machen, sieht folgendermaßen aus:
- Gemüse: Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Radieschen, Tomaten, Zwiebel
- Kräuter: Borretsch, Lavendel, Liebstöckel, Salbei, Schnittlauch
- Obst: Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren
- Zierpflanzen: Hortensie, Fetthenne, Storchschnabel, Tränendes Herz, Waldmeister
Tigerschnegel helfen bei der Schneckenbekämpfung

Bei den Nacktschnecken bildet der Tigerschnegel eine Ausnahme. Mit einer Länge von bis zu 20 cm erreicht er eine stattliche Größe. Seine auffällige Zeichnung erinnert wirklich an ein Tigerfell. Ein Tigerschnegel, der auch als Große Egelschnecke bezeichnet wird, nascht zwar zwischendurch auch mal am Salat, der Appetit steht ihm aber vorrangig auf welke Pflanzen, Aas und – jetzt wird es interessant – auf andere Nacktschnecken. Der Kannibalismus vollstreckt sich auf die gesamte Nacktschneckenverwandtschaft. Tigerschnegel übernehmen also eine unterstützende Funktion bei der Schneckenbekämpfung. Wegschnecken fressen übrigens auch gerne Artgenossen, aber nur wenn sie nicht mehr leben. An einer „abgemurksten“ Wegschnecke hat sich 1-2 Stunden später garantiert ein illusterer Kreis zum gemeinsamen Mahl eingefunden. Tote Nacktschnecken eignen sich somit hervorragend zum Anlocken von Artgenossen, insbesondere wenn das Menü in den Abendstunden serviert wird.
Schnecken lieben die Kühle der Nacht
Pralle Sonne ist Schnecken ein Graus. Wer durch Einsammeln Schnecken bekämpfen möchte, sollte sich deshalb vorzugsweise in der Dämmerung oder nachts mit einer Taschenlampe ausgerüstet auf die Suche begeben. Schnecken produzieren zur Fortbewegung Schleim, damit sich die Reibung beim Vorwärtskommen vermindert. In der Sonne trocknen die Tiere aus. Deshalb suchen sich die Schnecken tagsüber schattige Verstecke. Ihre Aktivität vollzieht sich vorwiegend in den Nachtstunden. Landlungenschnecken, zu denen die Wegschnecken zählen, sind Zwitter. Sie begatten sich gegenseitig und legen im Herbst oder im zeitigen Frühjahr 200 bis 400 weiße, runde Schneckeneier, die sie in mehreren Gelegen in Hohlräumen unter der Erdoberfläche deponieren. Ohne Schnecken bekämpfende Maßnahmen und mit ausreichender Kost pflanzen sich die Gartenschädlinge ungehindert fort.
Hausmittel zum Schneckenbekämpfen
Als Gartenbesitzerin kenne ich das Schneckenproblem zur Genüge. Meine Testreihe umfasst mittlerweile nahezu alle Methoden. Weil mir ein biologischer Zier- und Nutzgarten am Herzen liegt, tendiere ich eher zu ökologisch vertretbaren Lösungen. Lediglich in Sachen Laufenten kann ich mit keinem Erfahrungsbericht aufwarten, denn das Halten dieser Tiere stand für mich niemals zur Debatte. Mit Hausmitteln Schnecken bekämpfen heißt, auf Gift gegen die Schädlinge zu verzichten. Nachstehende Optionen stehen zur Auswahl:
- Die Bierfalle, in der Schnecken ertrinken
- Durch häufiges Umgraben und Auflockern des Bodens Schnecken loswerden
- Schneckenzäune oder unüberwindbare Schneckenbarrieren errichten
- Mit Salz Schnecken vernichten
- Sägemehl als Absperrung für Schnecken nutzen
- Schnecken einsammeln und abtöten oder anderenorts aussetzen
- Messer oder Schere zum Liquidieren der Tiere verwenden
- Kaffeesatz hilft Schnecken vertreiben
- Morgens gießen, damit der Boden bis abends wieder abtrocknet
- Unter Einsatz von Holzasche Schnecken bekämpfen
Mit Schneckenkorn Schnecken bekämpfen
Bleibt noch das Schneckenkorn, um die schleimigen Biester zu vernichten. In der Vergangenheit, als der Biogarten noch nicht so populär war, gehörte der Einsatz von Gift für Schnecken bekämpfende Maßnahmen zum Standard. Eine Handvoll Körner genügten und bald wimmelte es von Schneckenleichen. Die herkömmlichen Mittel stellen jedoch ein Risiko für Kleinkinder, Haustiere, Igel, Eidechsen und Amphibien dar. Nach dem Ausbringen von Schneckenkorn muss zudem eine Wartezeit bis zur Ernte eingehalten werden, damit sich das Pflanzenschutzmittel wieder abbaut. Inzwischen bietet der Handel Produkte zur Schneckenbekämpfung auf Eisenbasis an, die keine hochtoxischen Stoffe in sich bergen.
Schnecken bekämpfen, weil natürliche Feinde fehlen

Während die kleineren Gartenwegschnecken von diversen Vögeln aufgepickt und von Igeln und Eidechsen verspeist werden, gibt es für die Spanische Wegschnecke keine Feinde (außer uns Menschen), die die Fortpflanzungsfreude der Tiere effektiv stoppen. Laufenten wären eine Alternative in Sachen Schnecken bekämpfen, denn ihnen schmecken auch die großen Nacktschneckenarten. Aber wer möchte im Zier- und Nutzgarten Enten unterbringen, zumal es für eine artgerecht Haltung gewisse Voraussetzungen bedarf? Die Enten benötigen einen weiten Auslauf und eine Gelegenheit zum Plantschen. Ein mit großem Aufwand angelegter Goldfischteich ist dafür denkbar ungeeignet. Außerdem brauchen Laufenten einen mit Stroh ausgestatteten Stall, in dem sie schlafen und im Winter vor Kälte geschützt sind. Mit Laufenten Schnecken bekämpfen bringt garantiert jede Menge zusätzliche Arbeit mit sich und es stellt sich die Frage, ob sich das wirklich lohnt.
Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Methoden
In den einzelnen Artikeln, die verschiedene Schneckenbekämfungsmethoden im Detail vorstellen, sind jeweils auch die Vor- und Nachteile aufgeführt.
Siehe Kategorie Schnecken bekämpfen im Test oder die unterschiedlichen auf der linken Spalte aufgeführten Methoden.
Dran bleiben und Geduld aufbringen
Selbst mit Hilfe von Schneckenkorn lässt sich ein Garten nicht von heute auf morgen restlos von Schnecken befreien. Bei der Schneckenbekämpfung ist in erster Linie Geduld gefragt. Wer zu früh aufgibt, hat bereits verloren. Dranbleiben stellt die einzige verlässliche Lösung im Kampf gegen gefräßige Schnecken im Garten dar. Nur wenige Tage etwas gegen die Schleimer unternehmen führt zu keinem Erfolg. Selbst wenn etliche Exemplare beseitigt werden konnten, erholt sich der verbliebene Bestand für gewöhnlich sehr schnell. Es hat sogar manchmal den Anschein, dass sich hinterher mehr Schnecken im Garten tummeln als vorher. Aktionen zur Schneckenbekämpfung sollten deshalb immer über einen längeren Zeitraum andauern. Am wirkungsvollsten sind mehrere Maßnahmen gleichzeitig, insbesondere wenn auf Gift verzichtet wird.
Schnecken an Topfpflanzen
Schnecken machen auch vor Topfpflanzen nicht halt. Innerhalb der Wohnung kommt es zu Schneckenfraß, wenn mit der Blumenerde eine Schnecke ins Haus gelangt. Es empfiehlt sich, beim Umtopfen darauf zu achten, dass weder Schneckeneier noch ausgewachsene Exemplare im Substrat sind. Erheblich unangenehmer werden Schnecken, wenn sie über Kübelgewächse oder Zimmerpflanzen in der Sommerfrische herfallen. Gewächse, die normalerweise für die Wohnung bestimmt sind, freuen sich für gewöhnlich über einen Aufenthalt im Freien. Im Verlauf der warmen Monate gönnen deshalb viele Pflanzenfreude ihren Gewächsen einen Umzug in den Garten oder auf die Terrasse. An diesen Orten ist allerdings Vorsicht geboten. Die Schnecken warten schon auf die außergewöhnliche Kost. Nicht selten machen sie es sich im Übertopf bequem, dort ist es kühl und feucht, und kriechen nur während der Nachtstunden nach oben und laben sich an Blüten und Blättern. Erkennbar sind die Schädlinge an den schleimigen Spuren, die sie während ihrer nächtlichen Exkursionen hinterlassen. Zum Schnecken bekämpfen sollten die Übertöpfe des Öfteren auf nicht gewollte Bewohner untersucht werden. Erhebliche Schäden können Schnecken an Orchideen anrichten, die im Freien stehen. Das Laub der exotischen Gewächse wird vor allem an den Rändern angeknabbert.